Bilder gehen wieder
Dann pack ich diesen Monster-Post (bzw. die mehreren Posts) doch mal auf Gero's Empfehlung hin in den "Airsoft allgemein" Bereich
Einige Bilder sind etwas zu groß für die Forenregeln, da ich sie direkt zur Urheberseite verlinke - hoffe das ist trotzdem noch halbwegs ok, wenn nicht, ändere ich es auf Links zum Anklicken.
Gleich eine Warnung vorweg:
Mit diesem Artikel lebt der Autor – also meine Wenigkeit – ein Interesse aus, das in der Airsoftwelt generell und in Deutschland im Speziellen nicht allzuviel Beachtung findet. Nicht viele interessieren sich für die Herkunft des Hobbys und es kann natürlich auch niemandem verübelt werden, wenn er hierfür kein Interesse hat. Es gibt eigentlich wahrlich Wichtigeres, als sich über sowas zu informieren
Airsoft an sich ist ja schon ein Nischenhobby, dieser Artikel wiederum steckt bis zum Anschlag im "Nischenhobby-Nerdtum".
Er enthält viel zu viele völlig überflüssige Informationen und wird die meisten Leser wahrscheinlich schon nach 2 Seiten zu Tode langweilen.
Mir hat's aber einfach sauviel Spass gemacht, alles andere kratzt mich nicht
Das Posten der hier gezeigten Bilder geschieht mit Zustimmung der Urheber, nicht alle davon möchten mit Namen oder Usernamen genannt werden.
Fotos, bei denen ich den Urheber nicht kontaktieren konnte / nicht erreicht habe werden eingebettet verlinkt mit Hinweis auf die Urheberquelle.
Besonderer Dank geht an:
- Das ganze Modelgun Forum
- Speziell User Smootik für die Unterstützung und die vielen Infos, die er für das Modelgun-Forum zusammengetragen hat
- Johnny von PlugfirecapgunsUK.com der seine riesige Modelgun-Fotodatenbank zur Verfügung stellte
- McSurgeon aus dem Modelgun-Forum für einige der ausgefalleneren Modelgun-Fotos
Extra Dank an Jim für die viele Mühe, die er sich für mich mit japanischen Auktionsseiten gemacht hat
- Diverse User aus dem Classicairsoft Forum classicairsoft.org, hier vor allem KillerEddie, X_Lupin und IronMonkey
- Wolfgeorge, der griechische Supersammler
Scaar, die österreichische Sammlerlegende (in “Rente”)
Wer Fehler findet, seien es inhaltliche oder formale, darf sich selbstverständlich gerne bei mir melden – ich bestehe sogar darauf
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Intro
Die folgende "Geschichtsstunde" wurde von mir aus vielerlei Internetquellen, Foren, Artikeln und dem, was ich über die letzten Jahre als Classic-Airsoft-Fan so über Classics erfahren habe, zusammengestellt.
Ein nicht geringer Prozentsatz davon basiert nicht auf harten Fakten – es stammt unter anderem aus Interviews, persönlichen Meinungen, Forum-Postings, Gerüchten und Hörensagen.
Wenn ich hier etwas schreibe, halte ich die Wahrscheinlichkeit, dass es korrekt ist, für hoch; garantieren kann ich aber natürlich für nichts
Wer andere Angaben oder Infos zu bestimmten Punkten hat: Bitte mitteilen, ich bin gerne bereit, den Artikel abzuändern oder anzupassen!
Hier nun schon die zweite Warnung vorweg: Wer etwas über den Ursprung von "Airsoft" erfahren möchte, kommt an "Modelguns" nicht vorbei.
Generell Interessierte, die aber wiederum kein Interesse an Modelguns haben, können gleich zu "Die Airsoft - Ursuppe" springen, sollten dann aber auch im Folgenden noch den ein oder anderen Absatz ignorieren
Die Erfolgsgeschichte japanischer Waffenrepliken ist dicht verwoben mit den restriktiven Waffengesetzen im Land der aufgehenden Sonne.
Also steigen wir doch einfach mal bei ebendiesen Gesetzen ein:
Die Stunde 0 (oder teilweise sogar MINUS 0)
Die Ahnenforschung unserer geliebten Repliken beginnt so etwa Ende der 50er Jahre in Japan.
Der zweite Weltkrieg ist schon einige Jahre vorbei, die restriktiven Waffengesetze der amerikanischen Besatzer gelten nicht mehr, wurden aber seitens der japanischen Regierung durch fast ebenso restriktive Waffengesetze ersetzt.
Nicht, dass das für Japan etwas Außergewöhnliches wäre – Restriktionen für den Besitz von Waffen in ziviler Hand lassen sich bis in das 16. Jahrhundert (!) zurückverfolgen: 1588 setzte Toyotomi Hideyoshi, ein bedeutender Politiker Japans eines seiner wichtigsten Gesetze durch, die "Sword Hunt" ("Schwert Jagd") verbot jedem, der kein Soldat war, den Besitz von Schwertern oder vergleichbaren Waffen.
Toyotomi Hideyoshi:
Bilddatei verlinkt aus dem dazugehörigen Wikipedia Artikel
Während der darauf folgenden Tokugawa Ära von 1603 bis 1867 weitete man das Verbot von Blank- und Feuerwaffen immer weiter aus, selbst Jäger durften keine Waffen besitzen, sie mussten sich Waffen offiziell "ausleihen".
Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts wurden unter der Meiji-Regierung die Waffengesetze etwas gelockert.
Zivilisten konnten von lizensierten Händlern Waffen erstehen, wenn sie vom Polizeichef ihres Distrikts eine Erlaubnis erhalten hatten.
Der Besitz scharfer Schusswaffen und Schwerter war somit für Zivilisten in Japan bis zum Ende des zweiten Weltkrieg zwar stark reguliert und eingeschränkt, aber zumindest möglich.
Dies änderte sich mit den Gesetzen, die von den USA unmittelbar nach der Kapitulation Japans zum Ende des zweiten Weltkrieg eingeführt wurden.
Kapitulation Japans.
Shigemitsu unterschreibt die Kapitulation, Bilddatei verlinkt aus dem dazugehörigen Wikipedia Artikel
Die vom Kommandeur der amerikanischen Streitkräfte eingeführte "Imperial Ordinance Concerning the Prohibition of the Possession of Guns and Other Arms" ("Imperialer Erlass betreffend des Verbots des Besitzes von Schusswaffen und anderen Waffen") verbannte wieder jegliche Schusswaffen und Schwerter (die waren bei den Waffengesetzen in Japan bis heute immer dabei) aus zivilem Besitz.
Gute 5 Jahre dauerte es, bis die noch im zivilen Besitz befindlichen Waffen eingesammelt waren und generell auf das gesamte Land bezogen wieder so etwas wie Normalität nach dem Krieg eingezogen war.
1950 annullierte Japan, nun wieder in weiten Teilen unter "eigener Regie", das von den USA eingeführte Gesetz und verabschiedete die "1950 Order Concerning Firearms and Swords" ("1950 Verfügung betreffend Feuerwaffen und Schwerter"), mit der das Verbot zivilen Waffenbesitzes zwar weiterbestand, in welcher aber weitergreifende Ausnahmen hiervon möglich waren.
1952 endete die amerikanische Besatzung schließlich endgültig, 1955 nahm Japan "Airguns" (Luftgewehre) und "Nail Guns" (ich bin nicht sicher, ob hiermit handwerkliche Pressluft-Nagelpistolen gemeint sind, oder irgendetwas anderes...) als legal in das Gesetz auf.
Dem Import von Spielzeugwaffen und Luftgewehren, hauptsächlich aus Amerika, stand nun nichts mehr im Wege.
1958 gab es eine erneute Gesetzesüberarbeitung, von hier an führte das Gesetz die bis heute aktuelle Bezeichung "Firearms and Swords Control Law" ("Feuerwaffen und Schwerter Kontroll Gesetz"). Die Restriktionen wurden wieder schärfer und beinhalteten als wichtigste Neuerung auch das Verbot des Führens von Schusswaffen in der Öffentlichkeit, unabhängig davon, ob der Besitzer eine Lizenz, Ausnahmegenehmigung oder sonst etwas vorweisen konnte.
Das Gesetz wurde mit jedem öffentlichen Aufbegehren nach einer Straftat mit Schusswaffen weiter verschärft.
Es besteht mit diversen weiteren Ergänzungen bis heute mit demselben Namen und beginnt mit den Worten "No-one shall possess a fire-arm or fire-arms or a sword or swords" ("Niemand soll eine oder mehrere Feuerwaffen oder ein oder mehrere Schwerter besitzen" - wäre mal interessant zu erfahren, was einem denn passiert, wenn man z.B. eine Hellebarde oder einen Streitkkolben besitzt ;)).
Das ist der universelle Grundsatz des japanischen Waffengesetzes, auf diesem werden dann höchstens noch Ausnahmen aufgebaut – so gibt es heute Sondererlaubnissen für Schrotflinten und Luftgewehre, diese sind aber mit umfassenden Auflagen, darunter ein Eignungstest, Registrierung, Kontrollen und regelmäßigen Nachprüfungen durch die Behörden verbunden.
Als Annekdote kann hier aufgeführt werden, dass das japanische Waffengesetz sozusagen den 180° Gegenentwurf zum amerikanischen Waffengesetz darstellt. Während in Japan der Waffenbesitz grundsätzlich erstmal verboten ist und einige Erlaubnisregelungen als Ausnahme bestehen, ist der Waffenbesitz in den USA grundsätzlich erstmal erlaubt, wovon es dann dort wiederum Verbotsregelungen als Ausnahmen gibt.
Wer sich noch weiterreichend hierfür interessiert und des Englischen mächtig ist, dem seien diese Artikel ans Herz gelegt:
"Samurais don't carry guns” von gunbabygun.com
"A Land without guns” von The Atlantic
(ja, selbstverständlich inklusive durchaus meinungsmachender Vergleiche zu den USA – mit meinem Artikel möchte ich aber ausdrücklich keine Position beziehen, egal in welcher Richtung!)
Aufgrund der scharfen Einschränkungen des Waffenbesitzes in Japan sah man sich nun also ab Mitte der 50er Jahre nach einer Alternative um und fand sie zunächst in importierten Spielzeugwaffen.
Die gute alte Zeit...
...als Kinder noch Spielzeugwaffen haben durften, ohne dass man das gleich mit Amokläufen assoziierte – die 50er und 60er waren tatsächlich eine gute Zeit für "Toyguns" in den USA, Firmen wie Mattel, Hubley und Nichols hatten Produkte unter fast jedem Weihnachtsbaum liegen.
Am weitesten verbreitet waren natürlich Western-Spielzeugwaffen: Revolver und Winchestergewehre, meist aus leichtem Zinkdruckguss gefertigt, die mit "Caps" (quasi Faschingspistolen-Zündhütchen oder Zündstreifen) ein bisschen knallten und rauchten, manche verschossen auch schwache Projektile.
Schön kultige Fernsehwerbung von damals :
Gegen Ende der 50er betrat Mattel aber ein Stück weit Neuland, indem sie einen militärischen Einschlag in ihre Produktlinie brachten: Die "Burp Guns" konnten aufgezogen werden und dann in schneller Abfolge – man könnte fast sagen vollautomatisch - die Zündstreifen durchjagen.
Mattel warb mit realistischem Sound und Aussehen, den Anfang machte eine Tommy Gun...
(Bild verlinkt von Mom and Pops Toys)
...und etwas, das entfernt einer M3A1 Grease Gun ähnelte.
(Bild verlinkt von Mom and Pops Toys)
Auch hier gab es natürlich Fernsehwerbungen:
Sie hatten sogar eine verkleinerte Version eines Browning cal30 Maschinengewehrs im Angebot
Wenige Jahre später wurde es noch militärischer: Die M16 Marauder von Mattel sah für den Laien einer echten M16 schon verdammt ähnlich. Das Plastikgewehr kam ca. Mitte der 60er auf den Markt und konnte aufgezogen werden, sodass beim Abdrücken ein Rat-tat-tat Geräusch zustande kam, das echtem Sturmgewehrfeuer ähneln sollte, und dies sogar ohne Caps. Je öfter man es aufzog, desto länger konnte man "feuern".
(Bild verlinkt von The Truth About Guns)
Und so klang das ganze dann:
Die Marauder verschoss nichts, doch bereits bei dieser Toygun regte sich Widerstand in der Öffentlichkeit wegen des realistischen Aussehens und kurz darauf natürlich auch wegen des in der Bevölkerung immer verhassteren Vietnamkrieges, in dem das Realsteel-Vorbild exzessiv zum Einsatz kam.
Natürlich waren auch andere Spielzeughersteller zu dieser Zeit in den USA auf einem ähnlichen Trip, beeindruckend aus heutiger Sicht wirkt zum Beispiel auch die Johnny Eagle Lieutenant Reihe, die Paper Caps verschießen und beim manuellen Repetieren Hülsen auswerfen konnte:
(Bild verlinkt von Collect Toys)
Auch hier gab es natürlich coole Werbung
In Japan war man zu dieser Zeit – Mitte bis Ende der 60er – was Spielzeugwaffen betraf bereits 3 Schritte weiter. Die Bezeichnung "Spielzeug" hatte man mit den hier erhältlichen Repliken schon längst hinter sich gelassen.
Wie kam das?
Ob hier der beginnende westliche Einfluss nach dem 2. Weltkrieg eine Rolle spielte ist aus heutiger Sicht schwer nachzuvollziehen. Japan, das sich über Jahrhunderte hinweg isoliert hatte, öffnete sich in den 50ern mehr und mehr, hierdurch kam natürlich auch mehr westliches “Entertainment” ins Land der aufgehenden Sonne.
Westernserien und -filme, Comics, Agentenserien und -filme, all das weckte eventuell ein erhöhtes Interesse an Schusswaffen. Dies ist allerdings reine Theorie, es ist ebenso gut möglich, dass das Interesse an Schusswaffen aus der eigenen Historie und z.B. entsprechenden Berichten, Erfahrungen und Stories aus dem 2. Weltkrieg kam.
Mit Sicherheit sagen kann man somit nur: Das Interesse an Schusswaffen war vorhanden
Wie bereits erwähnt, importierten die Japaner ab Mitte der 50er Jahre Spielzeugwaffen aus den USA (und sicher auch aus anderen Ländern), diese erfreuten sich von Beginn an großer Beliebtheit.
So ganz zufrieden waren die Kunden aber wohl nicht, denn die Importeure begannen recht schnell, die importierten Spielzeuge zu verbessern und umzubauen.
Das Beliebtheitspotential ließ bei den Importeuren dann schon nach kurzer Zeit den Gedanken aufkeimen, selbst solche Spielzeuge herzustellen, statt sie nur ins Land zu holen. Man verbesserte die importierten Artikel ja ohnehin schon und versuchte, sie realistischer zu machen, da war es zur Eigenproduktion nur noch ein kleiner Schritt.
Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre gab es drei große Importeure von Spielzeugwaffen in Japan:
MGC (Model Guns Company), die damals noch unter dem Namen "Japan Modelgun Collection Association" agierten und 1959 gegründet worden waren
Ehara (wurde später zu CMC), gegründet 1960
Hudson, ebenfalls gegründet 1960
Zwei davon wagten in den frühen 60ern den wichtigen Schritt zur Eigenproduktion: MGC und Hudson.
Japan begann, sich selbst um adäquaten Ersatz für die verbotenen scharfen Schusswaffen zu kümmern.
Tazou: Legende von Anfang an
Wer oder was zur Hölle ist ein Tazou?
Unter seinem eigentlichen Vornamen kennt ihn wohl kaum jemand; sein Spitzname ist seit jeher "Tanio", sein Nachname Kobayashi.
(Bild verlinkt von Tanio Koba's Homepage)
Tanio wurde 1960 (!) von MGC als erster Mitarbeiter eingestellt und sollte in den folgenden Jahrzehnten im Bereich der Waffenrepliken geradezu unfassbar viel bewegen.
Er zeigte von Anfang an beachtliche Fähigkeiten in Sachen Waffendesign und träumte davon, Repliken für die Film- und Theaterindustrie herzustellen.
Diesem Traum entsprechend gehen viele folgende Erfindungen im Bereich "Nachahmung realistischer Schusswaffenmechanik" sowohl bei Modelguns als auch bei Airsoftguns auf sein Konto.
Es war in den frühen 60ern anscheinend ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Konkurrenten MGC und Hudson um die erste, selbstproduzierte Replik in Japan und die Quellen variieren, wenn es um den Ausgang des Rennens geht.
Wahrscheinlich gewann Hudson: Sie brachten 1962 das Modell einer Mauser 1896 auf den Markt, MGC zog vermutlich wenige Monate später, aber ebenfalls noch 1962 nach.
Es war wohl der Präsident von MGC, der dieser ersten Replik gemäß des Firmennamens ("Japan Modelgun Collection Association") die Bezeichnung "Modelgun" gab, bei ebendieser handelte es sich um den Nachbau einer Walther VP-II.
(späteres Logo von MGC, zum vorherigen Firmennamen “Japan Modelgun Collection Association” war nichts zu finden)
An dieser Stelle kann man als Annekdote einwerfen, dass die beiden allerersten japanischen Modelguns deutsche Waffen zum Vorbild hatten. Darin kann jeder hineininterpretieren, was er/sie möchte
Bereits diese erste Modelgun von MGC verfügte über einen beweglichen Schlitten. Die sogenannte "Tanio-Action" (heute auch unter dem Begriff “Quack-Action” bekannt) übertrug die Druckbewegung des Fingers beim Betätigen des Abzugs direkt auf den Schlitten, der sich dadurch nach hinten bewegte. Durch die Schlittembewegung wurden tatsächlich schon damals nachgeahmte Hülsen aus massivem Messing ausgeworfen, was für damalige Verhältnisse eine sehr realistische Funktionsweise war und die amerikanischen Spielzeugwaffen in Sachen Realismus in den Schatten stellte.
Die Konstruktion zeigt, dass Tanio von Anfang an sehr hohe Ansprüche an seine Entwürfe stellte.
MGC's zweite Modelgun war ein Revolver, danach folgte eine Walther PPK.
Über Hudson ist leider nur sehr wenig Infomaterial zu finden, ähnlich düster sieht es bei Ehara/CMC aus.
Diese ersten japanischen Modelguns entsprachen ihren Vorbildern nicht zu 100%, aber sie kamen schon relativ nah heran, näher als die amerikanischen Toyguns der reinen Spielzeughersteller.
Die Modelguns waren zu Beginn größtenteils aus Zinkdruckguss gefertigt und wichen in den ersten Jahren absichtlich in einigen Bereichen von den Vorbildern ab, sodass man keine Teile scharfer Waffen verbauen konnte.
Dies änderte sich allerdings ab Mitte der 60er, als die relativ kurze "Golden Period" japanischer Modelguns begann.
MGC stieg voll und ganz in die Modelgun-Produktion ein, die Modellpalette wurde erweitert, die Produktionszahlen stiegen.
Sie verkauften auch Modelguns an Ehara, die noch keine Eigenproduktion gestartet hatten, dort wurden sie umgelabelt und unter eigenem Namen verkauft.
Zwei weitere Händler stiegen in das Geschäft ein und verkauften MGC's (und eventuell auch Hudson's) Modelguns:
Nakata, eigentlich ein Laden für Militärbedarf
Kokusai, ebenfalls ein Großhändler, der die Modelguns umlabelte, und zwar auf den Markennamen "INT"
Alle damaligen Modelguns waren entweder "Dummys" (bis auf bewegliche Teile gar keine Funktion), konnten die üblichen Caps wie die amerikanischen Vorbilder für ein bisschen Knall und Rauch ohne weiterführende Funktionen benutzen, oder hatten die "Tanio Action" oder eine Abwandlung davon.
Von funktionierenden Mechanismen, die mit Messinghülsen und Firecaps betrieben werden, wie man es heute von Modelguns kennt, war man damals noch weit entfernt.
Nach einigen Unstimmigkeiten mit den anderen Händlern kreierte die "Japan Modelgun Collection Association" den knackigeren Namen "MGC" und schuf Mitte der 60er den "MGC BondShop", einen Laden, der nur für den Verkauf von Modelguns bestimmt war.